Samstag, den 06.08.
Es regnete schon wieder leicht als wir uns auf den Weg zu den Reiseleiterinnen
machten. Der Vater war bereits beschäftigt, das „Taxi“ flott zu machen.
Endlich so kurz vor elf Uhr war es soweit, der Wagen sprang an und er fuhr
uns wieder hinab durchs Dorf zu einem Sessellift. Für ca. 17,00 €
wurden wir alle in einem Einer-Sessel-Lift auf den Berg Trostian (1236
m) hinauf transportiert. Oben waren einige Verpflegungsstände an denen
verschiedene ukrainische Spezialitäten angeboten wurden. Es regnete
und war kühl, wir fanden Platz in einem Bewirtungsstand. Wir ließen
uns Fleischspieße, Kartoffelspieße mit Speck, Maultaschen,
gefüllt mit Heidelbeeren, schmecken. Dazu gab es Bier, Glühwein
und einen vorzüglichen Kräutertee. Hier kam uns plötzlich
die Idee, am diesjährigen Weihnachtsmarkt unseren Stand von der 750
Jahrfeier nochmals aufzubauen und ukrainische Spezialitäten anzubieten.
Wir gingen in ca. 1 ½ Std. teilweise steil bergab zum LKW zurück.
Die Mädels hatten uns für heute Abend zu sich nach Hause
eingeladen, unterwegs kauften wir noch 3 Kasten Bier. Manfred spendierte
einen, die anderen zwei ich für meinen Geburtstag am Montag. Wir waren
so gegen 16.00 Uhr bei der Familie Onats und einigten uns mit ihnen, gleich
hier zu bleiben anstatt heute Abend noch mal vorbeizukommen. Wir wurden
zu dem Tisch am Teich geladen. Schnell war der Tisch gedeckt und jeder
fand ein Plätzchen. Nun ging es aber Schlag auf Schlag, die Mutter
sprang mit einer Suppenschüssel die Wiese herunter, der Vater mit
einem Kochtopf hinterher, der Inhalt wurde kräftig geschüttelt,
damit sich die Butter verteilte. Es gab Kartoffelklöße mit Käse
gefüllt, die waren ja so lecker, bald wurde Nachschub gebracht. Außerdem
gab es selbstgemachten Käse und Platten mit Tomaten, Gurken u. Paprika.
Die Mutter hatte sicherlich den ganzen Tag für uns gekocht und vorbereitet.
Der Schnaps durfte auch nicht fehlen, der Vater kreiste ständig mit
der Flasche um den Tisch. die Familie selbst sparte nicht mit dem Schnaps.
Es war einfach schön zu erleben, wie die Mutter mit ihren Goldzähnen
lachte. Die Stimmung steigerte sich und Karl-Heinz ging schnell nach Hause,
um die Klarinette zu holen, jetzt wurde es so richtig lustig. Er spielte
u. a. eine Damenwahl, bei der alle aufspritzten und auf der bergigen Wiese
tanzten. So kurz vor Schluss kam Otto zum offiziellen Teil. Er bezahlte
die Mädels für die Reiseleitung, der Vater bekam sein Honorar
für das Taxi. Wir hatten zusätzlich noch etwas Geld gesammelt.
Die Ledigen vom Dreibettzimmer hatten noch eine Überraschung, sie
hatten in ihrem Zimmer noch so einiges, was sie spontan spendeten. Was
wohl? Wir waren alle selbst überrascht. Karl-Heinz hat uns nur so
viel verraten, dass Hubi noch auf die Schnelle ein Landschaftsbild von
der Ukraine mit Waldhexe Olga und Bergziege Oksana gemalt hat. Nun wurde
es langsam Zeit zum Abschiednehmen, der uns allen sehr schwer fiel, denn
wir haben eine sehr aufgeschlossene gastfreundliche Familie kennen gelernt.
Wir bedankten uns alle sehr herzlich und es fiel so manche Abschiedsträne.
Wir waren uns einig, dass dies der richtige Zeitpunkt zum Aufbrechen war,
denn wer weiß wie es geendet hätte. Es war einfach unbeschreiblich
schön. Wir luden die Familie zu uns ins Hotel ein und gingen gleich
zum Abendessen, obwohl keiner mehr Hunger hatte, aber wir hatten ja schließlich
Vollpension gebucht. Später kamen dann die Eltern zu uns herüber
und wir saßen noch einige Zeit ganz lustig beieinander. Wir sammelten
noch etwas Geld für das Bedienungs- und Küchenpersonal und gingen
schlafen. Gisela Lander
Foto: Manfred Metzger
Der Familie Onats vielen Dank für die Einladung
und den schönen Abschluß unserer Wanderungen in den Karpaten.