Montag, 1.08., schönes sonniges Wetter
Wegen der kurzen Nacht bestellten wir das Frühstück erst
auf 10.00 Uhr. Aber vorher erkundeten wir, wo wir diese Nacht zur späten
Stunde gelandet waren. Die Außenanlagen vor dem Hotel waren noch
eine Baustelle, täglich wurde bis spät in die Nacht gefliest,
gepflastert, gemalt und Pflanzbeete hergerichtet. Die Zimmer waren Ok,
es gab jeweils Dusche/WC und Fernsehen. Der Speiseraum war unten im Keller,
wir saßen alle an einem langen Tisch auf Holzbänken. Das Essen
ist etwas anders als bei uns, morgens gab es zuerst immer etwas Warmes
z. B. gefüllte Pfannkuchen mit Quark, in Lviv gab es morgens sogar
einmal Hackfleischbällchen mit Soße. Der Kaffee wird immer am
Ende des Frühstücks serviert, er war am 1. Tag so stark, dass
der Löffel im Satz stecken blieb. Luba redete mit dem Personal und
ab dem 2. Tag gab es anderen Kaffee, der übrigens von Tag zu Tag dünner
wurde. Aber das machte uns nichts aus wir hatten ja schließlich kein
5-Sterne-Hotel gebucht. Das Essen war reichlich und gut. Wir beauftragten
Luba beim Wirt für den Abend Bier und Wein zu besorgen, denn es ist
nicht üblich, diese Getränke im Haus zu bekommen. Die alkoholischen
Getränke waren sehr billig und so kaufte man sie nicht einzeln, sondern
jeder spendierte mal ne Runde. Selbst Otto lehnte ein Freibier nur im äußersten
Notfall ab.
Um 11.00 Uhr trafen wir uns zu einer kleinen Wanderung auf eine Anhöhe
oberhalb des Hotels. Das Dorf Slavske, zu dem das Hotel gehört, hat
ca. 6000 Einwohner, ist landschaftlich vergleichbar mit dem Bregenzer Wald
und eher durch den Wintersport bekannt. Es ist das größte Skigebiet
in der Region. Vor dem Mittagessen stürzten wir uns noch in den Schwimmingpool,
das war ein fantastisches Gefühl, denn es war sehr heiß. Kaum
hatten wir das Wasser verlassen gab es ein heftiges Gewitter, sodass während
dem Mittagessen der Strom ausfiel. Später gingen wir in den Ort hinunter,
wir wurden nochmals vom Gewitter überrascht und flüchteten uns
in ein Geschäft, wo wir für ca. 30 Cent unser erstes ukrainisches
Eis kauften. Wir kehrten noch in einem kleinen Lokal ein, es gab offenes
Bier und guten Espresso. Die Wirtin strahlte und gab Olga zu verstehen,
solchen Umsatz hat sie oft in einer ganzen Woche nicht. Wir wollten noch
die griechisch-katholische Kirche besichtigen, die aber leider geschlossen
war. Wir machten uns auf den Heimweg. Zum Abendessen gab es Wasser, Bier
u. Wein waren nur mäßig vorhanden. Der Hausherr hatte Bier und
einige Flaschen Wein besorgt, wovon Bruno eine spendierte, den Rest aber
tranken die Franzosen am Nebentisch, sie waren schneller als wir. Hermann
kaufte den ganzen Biervorrat auf (ungefähr ½ Kasten) und wir
ließen uns auf den Bänken neben dem Pool nieder. Es wurde recht
lustig als Karl-Heinz zur späten Stunde noch seine Klarinette holte
und aufspielte, als er sich dann auf Schwimmbadrand stellte und eine Walzerrunde
spielte wurde getanzt und gelacht. Nachdem der Hausherr neue Gäste
vom Bahnhof im Ort abgeholt hatte, holte er seine Gitarre und musizierte
mit Karl-Heinz. Selbst Luba sang mit dem Hausherr und den Bediensteten
ein ukrainisches Volkslied. Wir haben viel gelacht, es war ein schöner
Abend. Gisela Lander
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